Waldarbeit


Warum ist im Winter geschlages Holz wertvoller/stabiler als wenn es im Sommer gefällt wird? Warum entstehen im Holz Risse?
Es spielt eine Rolle wie schnell ein Balken oder Brett getrocknet wurde und ob der Kern noch vorhanden ist. Diese Risse nennt man auch Trocknungsrisse oder Schwindrisse. Die Tragfähigkeit des Holzes lässt durch diese Risse nach.
Im Winter geschlagenes Holz beinhaltet weniger Wasser, dadurch verdreht sich das Holz weniger und es entstehen auch nicht so leicht Risse.

In unserem Kaminzimmer haben wir fünf große tragende Balken (5m*20cm*18cm). Vier im Winter geschlagen und einer im Sommer. Alle noch mit Kern bzw. Mark und langsam getrocknet. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Balken, der sommergeschlagene Baum hat große Risse.

Diese Woche haben wir zwei Bäume (Fichten) gefällt. Einer davon mit 20 Metern Länge, einem Mindestzopf (der Durchschnitt beim Ende des Stammes) von 17 cm und einem Mittendurchmesser von 55 cm. D. h. dieser Baum hat 4,75 Festmeter (fm). Dies wird errechnet mit einem Rottaler Holzrechner (für Insider :-)) oder mit der Formel r² * pi * Länge.
Das würde in unserem Fall heißen 0,275m * 0,275m * 3,14159 * 20m = 4,7516 m³ feste Holzmasse. Also kein Raummeter (RM oder Ster), hier ist nämlich bei großen Meterstücken (Rundholz oder Scheiten) Luft zwischen den einzelnen Hölzern. Ein Raummeter Holz (1m * 1m * 1m) entspricht ca. 0,7 - 0,85 m³ Festmeter. Je nachdem wie ordentlich es gestapelt, gehackt und geschnitten ist.